Haialarm in La Reunion!

Bild: Ulla Trampert  / pixelio.de

Bild: Ulla Trampert / pixelio.de

2007 besuchte ich die bezaubernde Insel La Reunion im Indischen Ozean im Rahmen eines Schüleraustauschs. Damals war Baden an den Traumstränden noch eingeschränkt möglich. Heute ist es vielerorts verboten. Der Grund: Haialarm! Fünf Haiattacken gab es in den letzten beiden Jahren. Nun bewegt die Menschen die Frage: Haie töten oder Baden verbieten?

Der Weltspiegel hat sich diesem Thema gewidmet:

http://http://http://mediathek.daserste.de/sendung-verpasst/19047822_weltspiegel/19047866_la-r-union-haialarm-im-touristenparadies

Diethart schlägt ein Schnippchen – DSV-Adler springen hinterher – Schmitt sagt Servus

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„Stille Nacht, heilige Nacht“, trällerte es unterhalb der Schattenbergschanze in Oberstdorf. Nein, es war nicht Heligabend. Weihnachten war bereits Tage vergangen. Stattdessen war so eben das traditionelle Auftaktspringen der Vierschanzentournee zu Ende gegangen. Simon Ammann hatte sich den SIeg beim ersten Tourneespringen gesichert. Gemeinsam mit Peter Prevc folgte ein gewisser Thomas Diethart aus Österreich auf Platz drei hinter Anders Bardal.

Es sollte für den 21-Jährigen aus Niederösterreich der Auftakt eines Skisprungwunders werden. Mit einem SIeg in Garmisch-Partenkirchen und Platz fünf in Innsbruck katapultierte sich der Youngster an die Spitze. Auch im letzten Springen in Bischofshofen ließ er nichts mehr anbrennen und sicherte sich wie aus dem nichts den Tourneesieg. Simon Ammann, hinter Thomas Morgenstern Tournee-Dritter, musste neidlos anerkennen: „Thomas, du hast der ganzen Weltelite ein Schnippchen geschlagen.“

Phönix aus der Asche

Wie Phönix aus der Asche kam der zurückhaltende Österreicher und löste den dieses Mal schwächelnden Gregor Schlierenzauer als Tourneesieger ab. Trotz seiner mangelnden Weltcup-Erfahrung (der Weltcup in Engelberg war der erste für ihn diese Saison) zeigte Diethardt keine Nerven, selbst wenn er als Letzter vom Balken musste.

Ganz anders die deutschen Adler. Platz fünf von Andreas Wellinger in Garmisch-Partenkirchen war das beste Einzelergebnis. In der Gesamtwertung spielten die hochgehandelten Severin Freund, Richard Freitag und Marinus Kraus keine Rolle. Doch woran hat das kollektive Versagen der DSV-Adler gelegen? Die Experten sind sich (un-)einig. Sven Hannawald sieht „ein mentales Problem“ . Jens Weißflog fordert, dass es auch mal im Team krachen muss. Auch Bundestrainer Werner Schuster nahm kein Blatt vor den Mund und erklärte im „Der Spiegel“: „Die Gesamtwertung sieht wirklich fürchterlich aus“. Zumindest, das ist positiv festzuhalten, wird nichts schön geredet im deutschen Team. So lässt sich im vor allem im Hinblick auf den Team-Wettbewerb optmitisch nach Sotschi schauen.

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Die deutschen Adler sorgten bei der 62. Vierschanzentournee für kein Feuerwerk

Denn fest steht, die Zeiten in den deutsche Skispringer im Einzel Sieggaranten bei Tournee und anderen Großereignissen waren, sind längst vorbei. Die Zeiten, in denen deutsche Springer in Innsbruck und Bischofshofen ausgepfiffen oder wie nach Hannawalds Vierfach-Triumph zumindest ehrfürchtig bewundert wurden. Zeiten in denen wie bei der WM 1999 in Bischofshofen Gold und Silber nach Deutschland gingen. Längst haben die Österreicher uns abgehängt. Seit sechs Jahren stellen die Ösis den Tourneesieger, während Skisprung-Deutschland seit Hannawalds Wundertournee 2002 nichts mehr zu feiern hatte.

Sehnsucht nach deutschen Siegspringern

Neben Sven Hannawald war der Skisprung-Boom vor allem Martin Schmitt zu verdanken. Jener Martin Schmitt, der sich bei dieser Tournee ein letztes Mal von seinen Fans verabschiedete. Olympia-Gold, vier WM-Titel, zwei Weltcup-Gesamtsiege und 28 Weltcup-Siege, keine Frage, Martin Schmitt gehört zu den ganz Großen seiner Zunft. Doch der geneigte Skisprung-Fan stellte sich in den vergangenen Jahren immer wieder die Frage: Warum? Warum tust du dir das an?

Martin Schmitt bei seinem letzten Auftritt in Garmisch-Partenkirchen Fotos: Storch

Nur noch eine Randfigur: Martin Schmitt bei seinem letzten Auftritt in Garmisch-Partenkirchen
Fotos: Storch

Schwer vorstellbar, dass es nur der gut dotierte Milka Vertrag war, der Martin Schmitt zum Weitermachen ermunterte. Während die alten Konkurrenten Sven Hannawald oder Adam Malysz längst in Talkshows oder auf Rennstrecken zu finden waren, hüpfte Martin Schmitt weiter. Weiter hinterher. Das Alter vor Leistung auch im Skispringen nicht schützt, zeigt diese Saison Noriki Kasai. Doch bei Martin Schmitt lief nicht mehr viel zusammen. Doch selbst der Continentalcup, die zweite Liga des Skispringens, schreckte einen, der schon alles gewonnen hat, nicht ab. Vor der Leidenschaft für seinen Sport kann man nur den Hut ziehen.

Meisterschaftsdrama in Litauen

Der Jubel kennt keine Grenzen

Meister! Der Jubel kennt keine Grenzen
Fotos: Storch

Hier noch ein kleiner Nachtrag über ein besonderes Stadionerlebnis in Litauen im November 2013.

Zalgiris Vilnius – Suduva Marijampole 1:3 (0:1)
Litauen – Vilnius – LFF-Stadionas – A-Lyga – 9. November 2013 – 2.100 Zuschauer
Es war ein verregneter Novembermittag in Litauens Hauptstadt Vilnius. Spontan hatte ich mich dazu entschlossen mir das letzte Saisonspiel der litauischen A-Lyga zwischen Gastgeber Zalgiris Vilnius und Suduva Marijampole anzusehen. Vom Bahnhof „Stotis“ waren es keine fünf Minuten Fußweg zum LFF-Stadion, der Heimstätte von Zalgiris Vilnius. Das schmucke kleine Stadion mit Sitzen in den Landesfarben liegt inmitten der Stadt, umgeben von Hochhäusern im Stalinbarock. Jeder deutsche Regionalligist wäre wohl ganz zufrieden mit dieser Heimstätte. Pünktlich kam ich am Stadion an und begab mich sogleich auf die Suche nach dem Ticket-Auto.

Warten auf das Ticketauto

Ja, der geneigte Fußballfan suchte vergebens nach einem Kassenhäuschen oder einem Ticketschalter. In Litauen gilt es auf das rote Ticket-Auto zu warten, aus dessen Kofferraum oder optional dessen Beifahrertür der Fußballfan für 13 Lita (umgerechnet 3,75 €) seine Sitzplatzkarte erhalten kann. Doch diesmal war alles anders, es war schließlich das letzte Saisonspiel und es ging um nichts anders als um die Meisterschaft! Das bedeutete freier Eintritt für Kind und Kegel, Hunde waren auch herzlich Willkommen. Im Stadion kleidete ich mich zunächst mit einem grünen Zalgiris-Schal ein – zum halben Preis. Dann ging es an die Bier- und Wursttheke. Oder zumindest an die Biertheke. Denn während der deutsche Fußballfan über das litauische Bier nichts aussetzen konnte, so suchte er vergeblich nach einer post-sowjetischen Stadionwurst. Stattdessen schmeckte das Bier mit frittierten Brotstücken – gewürzt mit reichlich Knoblauch. Achtung, Suchtgefahr!

Frittierte Brotstücke mit Knoblauch – Achtung, Suchtgefahr!

Ich begab mich also auf meinen Sitzplatz (frei wählbar) und harrte der Dinge. Es ging schließlich für Zalgiris Vilnius um die litauische Meisterschaft. Bei drei Punkten Vorsprung sollte es zumindest ein Punkt sein, um sicher vor dem parallel spielenden Verfolger aus der Hafenstadt Klaipeda (in Deutschland als Memel bekannt) zu bleiben. Bei Punktgleichheit drohte ein Entscheidungsspiel. Doch dazu wollten es die in grün-weiß gekleideten Hauptstädter nicht kommen lassen. Mit Elan begannen sie die Partie und es schien nur eine Frage der Zeit, bis die dominante Spielweise der Gastgeber sich in ein Tor ummünzten sollte. Die Gäste aus dem zwei Autostunden entfernten Marijampole, immerhin Tabellenvierter, präsentierten sich wie das Kaninchen vor der Schlange. Erst gegen Ende der 1. Halbzeit wagten sich die in rot gekleideten Gästen doch einmal über die Mittellinie und schon stand es 0:1. Was nach einem kleinen Betriebsunfall für den Tabellenführer ausschaute, entwickelte sich in Hälfte zwei zu einem größeren Fiasko. Während Zalgiris  plötzlich wie gelähmt agierte, fand Suduva nun Gefallen am Kombinationsfußball in der gegnerischen Hälfte. Und ehe sich der bemitleidenswerte Zalgiris-Keeper versah, klingelte es innerhalb von zehn Minuten gleich doppelt in seinem Kasten. 0:2! 0:3! Die Meisterschaft war in ernster Gefahr. Da kam der Schiedsrichter zu Hilfe und gab einen schmeichelhaften Elfmeter. Doch zu mehr als dem Anschlusstreffer reichte es aufgrund von einer Reihe von Patrick Ochs-Gedächtnisflanken hinters Tor und einem gut aufgelegten Gästekeeper nicht. Der Rest war ein Drama, wie es Shakespeare nicht besser hätte schreiben können. Während die Gäste feierten (und später feststellen mussten, dass es trotzdem nicht zum Einzug in die Europaleague-Quali gereicht hatte), sanken die Zalgiris-Spieler auf den Boden. Frust, Enttäuschung. Die Meisterschaft schien futsch! Doch aus dem Zalgiris-Fanblock kam Jubel, Pyro wurde gezündet, ein Banner ausgerollt. Die Uneinigkeit zwischen Spielern und Fans verwirrte den neutralen, nicht informierten Zuschauer. Haben die den hier keine Radios oder Internet, fragte ich mich. Der Zalgiris-Zehner war schließlich der Erste, der sich in die Kurve wagte. Von den Fans gibt’s die frohe Botschaft. Es hatte doch gereicht. Konkurrent Atlantas hatte in der Schlussminute noch den Ausgleich kassiert. Zalgiris war Meister! Ekstase auf den Rängen und dem Platz. Dann sanken wieder Spieler zu Boden. Diesmal vor Erleichterung und Glück. Gerade nochmal gutgegangen!

Elfmeterpunkt klauen ging nicht

Der Rest war eine einzige Sektdusche, diverse Ehrenrunden, Hochleben lassen des Trainers und Party mit den Fans. Ja, auch die Fans durften mit dem rostigen Meisterpokal (scheint noch aus Sowjetzeiten zu sein) für ein Erinnerungsfoto posieren. Elfmeterpunkt mitnehmen ging schließlich leider nicht. Kunstrasen!

Meisterfoto zusammen mit Zalgiris Mittelfeldflitzer Serge Nyuiadzi, Arthur und Jaroslav

Meisterfoto zusammen mit Zalgiris Mittelfeldflitzer Serge Nyuiadzi, Arthur und Jaroslav

Ohne Grasnarbe, dafür auf diversen Schnappschüssen verewigt, begab ich mich auf den Rückweg. Unterwegs ließ ich mir erst einmal von Arthur, einem der wenigen Litauer der Fußball cool und Basketball doof findet, die Zusammenhänge dieses nachmittäglichen Dramas erklären. Dabei kamen Erinnerungen hoch. An Schalkes Vier-Minuten-Meisterschaft oder das Mainzer Aufstiegsdilemma 2003 mit Jürgen Klopp am Radio. Mit dem Unterschied, dass Assauer, Kloppo und Co. am Ende nix zu feiern hatten, Zalgiris schon.

 

Überlebensdrama im Bunker – Sowjet-Zeiten am eigenen Leib erleben

Foto: Storch

3 Stunden Sowjetunion überlebt: Zur Belohnung gabs ein Zertifikat
Foto: Storch

„Tak totschna“, hallt es immer entlang der kahlen Wände. Auf die Befehle des Sowjet-Kommandanten antworten die 20 „Bürger der Sozialistischen Sowjetrepublik Litauen“ mit einem lauten „Jawohl“. Es ist ein besonderes Schauspiel, dass die Fans der guten alten Sowjetunion 25 Kilometer außerhalb von Litauens Hauptstadt Vilnius erwartet. Im Sowjet-Bunker „1984 – Back in the USSR“ können sich Mutige fünf Meter unter der Erde von Sowjet-Kommandanten erniedrigen, demütigen und umher scheuchen lassen.

Nach der Ankunft im entlegenen Bunker 25 Kilometer außerhalb von Vilnius gibt es für meine Genoßen und mich das Wichtigste vom Sowjet-Kommandant gleich zu Beginn: Das Denken ist ab sofort einzustellen, denn das übernimmt die Partei. Stattdessen gilt es für uns zu gehorchen. Antworten des Majors sind stets laut und deutlich mit „Jawohl“ zu beantworten. Denn im Bunker gelten wie zu Sowjet-Zeiten nur zwei Regeln: Erstens hat der Kommandant immer Recht und hat er mal Unrecht, greift Regel Nummer eins.
Eingekleidet in schwarzen und blauen Arbeiterjacken heißt es zu Beginn erst einmal Aufstellung nehmen. Stillgestanden, Füße zusammen, Jacken schließen. In der Sowjetunion herrscht Zucht und Ordnung. Unter dem Gebell eines Schäferhunds geht es dann im Laufschritt nach draußen. Eine unauffällige Tür markiert den Eingang zum Bunker.

Panzer rollten aus

Der Bunker wurde in den 1980er Jahren als geheime Fernsehsendeanlage gebaut. Zu Propagandazwecken, wie der Kommandant erklärt. Während des Kampfes um die Unabhängigkeit Litauens hatten sowjetische Truppen von hier im Januar 1991 einen Angriff auf den Fernsehturm gestartet. Bei dem Versuch die Truppen aufzuhalten starben 13 litauische Freiheitskämpfer, Tausende wurden verletzt.
Seit dem Zerfall der Sowjetunion stand das rund 4000 Quadratkilometer große Bunkerlabyrinth leer. Überlegungen ein Gefängnis aus dem Bunker zu machen wurden nicht realisiert. So kam es das vor fünf Jahren der litauische Regisseur Jonas Vaitkus gemeinsam mit Produzentin Rūta Vanagaitė das „Überlebensdrama“ ins Leben rief. Schauspieler mimen dazu die Sowjet-Offiziere nach, während die maximal 40 Besucher in die Rollen der „Bürger der Sozialistischen Sowjetrepublik Litauen“ schlüpfen. Vor Betreten des Bunkers musste ein jeder daher eine „Bürgerschaftserklärung“ unterzeichnen, in der wir Besucher uns erklären den Anweisungen widerspruchslos zu fügen. Denn die Schauspieler agieren ohne Drehbuch und sind nicht immer zimperlich. Einige mussten sogar schon entlassen werden, weil sie während dem Schauspiel zu weit gegangen waren.
Im Bunker angekommen wird zunächst einmal die Parteiideologie indoktriniert. Dazu heißt es vor der Statue des Revolutionsführers Lenin Aufstellung nehmen. An den Wänden hängen Karten der Sowjetunion, neben dem kleinen Fernseher ein Poster der gehissten Sowjet-Flagge am Berliner Reichstag. Stolz berichtet der Kommandant, dass die Sowjetunion ein Sechstel der ganzen Welt beträgt. Es folgt ein Film über die militärische Ausbildung sowjetischer Jugendlicher. Weil ein eingeschüchterte estnische Student die anschließende Frage, welcher Feiertag am 1. Mai begangenen wird, nicht beantworten kann, wird er vom Aufseher mit Schäferhund abgeführt. Jeder Wille kann gebrochen werden. Das wird schnell deutlich im Bunker. Mitteilnehmer Kristian aus Bulgarien kann sich kaum vorzustellen, dass es in Sowjetzeiten wirklich mal so vonstattenging: „Heute ist ja alles nur nachgespielt und man weiß, dass einem nichts passieren kann. Aber es ist schon krass sich vorzustellen so etwas wirklich mitmachen zu müssen.“
Nachdem die kommunistische Ideologie verinnerlicht ist, geht es weiter im dunklen Bunkerlabyrinth. Im nächsten Raum warten Gasmasken auf die Ankömmlinge. Drei Sekunden brauche jeder Sowjet-Schüler um eine Gasmaske aufzuziehen, erklärt der Major. Die Gasmaske solle beim Aufziehen nicht wie ein Kondom gehalten werden, scherzt er anschließend.

Quelle: http://sovietbunker.com/wp-content/uploads/Reuters-foto21.jpg

Mordig duftet es unter der Gasmaske
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Streng und modrig ist die Luft unter einer solchen Gasmaske. „Tak totschna“, lautet trotzdem unsere Antwort auf die Frage des Kommandanten, ob es uns unter der Gasmaske gefällt. Die Gruppe hat schnell verstanden worum es in der Sowjetunion geht. Gehorsam und Loyalität stehen an erster Stelle.
Im Sowjet-Bunker wird nur Russisch gesprochen. Nur manchmal übersetzt die „Assistentin“ Daria die Anweisungen des Kommandanten auf Englisch. Ansonsten geht es darum, Geschichte nicht bloß zu sehen oder anzufassen, sondern sie am eigenen Leib zu erleben. In welchem Museum sonst wird der Besucher an der Wand stehend von einem Schäferhund auf Drogen durchsucht. Denn im spärlich beleuchteten KGB-Keller hat der Offizier einen „Junkie“ ausgemacht. Er muss Namen und Begründung auf einem Blatt Papier niederschreiben und kommt anschließend in die dunkle Zelle. Meine verneinte Antwort  auf die Frage des KGB-Offiziers, ob ich die Sowjetunion möge, hätte mir 1984 wohl länger als fünf Minuten Zellen-Arrest eingebracht. Nach dem Gefängnisbesuch wartet die Sowjet-Ärztin, die sogleich ankündigt, dass sie die Genfer Konfession mal gar nicht interessiert. Mit den Relikten erinnert das Praxiszimmer ein wenig an das beim Musterungs-Arzt. Nach ein paar Experimenten an den Teilnehmern dürfen wir wieder in die Freiheit, zumindest denken wir das. Denn der Bunker-Ausgang ist verschlossen und dann geht auch noch das Licht aus. Es heißt noch einmal Aufstellung nehmen vor dem Kommandant. Doch dieser gibt sich nun als Schauspieler zu erkennen und erklärt das Spektakel für beendet.

Erinnerungen an die Toilettenpapierknappheit in der Sowjetunion

Doch bevor es in die Freiheit geht, steht ein Besuch im Sowjet-Laden an. Hier finden sich allerlei Lebensmittel aus der guten alten Sowjetzeit. Parfüm, Unterwäsche und selbst Toilettenpapier, was zu Sowjetzeiten regelmäßig knapp war, findet sich hier. Studentin Marketa aus Tschechien kennt die Sowjetzeiten nur von Erzählungen: „Aber auch in Tschechoslowakei ging es uns nicht anders. Daher habe ich solche Geschichten wie mit der Toilettenpapierknappheit von meinen Eltern gehört.“

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„Nastrovje“: Zum Abschied gibts Wodka, was sonst!
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Zum Abschluss gibt es sogar noch Geschenke. Alte Sowjet-Bonbons und Zigaretten. Beim anschließenden Kantinenessen wird uns Teilnehmern ihr Zertifikat ausgestellt. Wir haben drei Stunden in der Sowjetunion überstanden und werden nun wieder in Freiheit entlassen. Gott sei Dank!

Hier gibt’s noch ein Video (auf Englisch) vom Sowjetbunker:  http://www.youtube.com/watch?v=Az9OLDr8tCw

Alle Infos unter: http://sovietbunker.com/en/